Ältere Fenster können diesen Anspruch oft nicht mehr erfüllen: Feuchtigkeit dringt ein, während die Wärme abzieht — Sie heizen im wahrsten Sinne des Wortes nach draußen. Ist dies der Fall, lohnt es sich, den Fenstertausch beziehungsweise der Fensterscheiben in Betracht zu ziehen. Wer momentan noch Fenster mit unbeschichtetem Einfach- oder Zweifachglas nutzt oder Verbundfenster aus den siebziger Jahren, wird die erhöhte Energieeffizienz nach dem Fenstereinbau deutlich am eigenen Geldbeutel spüren: Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit sehr alten Fenstern kann man von einer jährlichen Ersparnis von 400 bis 600 Euro ausgehen.
Ein wichtiges Kriterium für den Fenstertausch ist der Wärmedurchgangskoeffizient beziehungsweise U-Wert: Er gibt an, wie viel Wärme durch die Fenster nach außen dringt. Liegt der U-Wert über 2 W/m2K, ist der Fenstereinbau in Bestandshäusern dringend geboten; je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmung.
Seit 2014 legt die Energiesparverordnung (EnEV) Grenzwerte für Gebäudehülle und Anlagentechnik fest, um den Energiebedarf in Gebäuden zu senken. Nach dieser Regelung dürfen neue Fenster höchstens einen U-Wert von 1,3 erreichen. Wer sich für den Fenstertausch entscheidet, sollte darauf achten, dass der zuständige Handwerksbetrieb einen Nachweis über die energieeffiziente Sanierung aushändigt, der von Behörden gefordert werden könnte.
Fenstereinbau bei (denkmalgeschützten) Altbauten
Bei denkmalgeschützten Gebäuden muss der Fenstertausch mit der örtlichen Denkmalbehörde abgestimmt werden, denn es gilt, den Originalzustand des Gebäudes zu erhalten. Auch neue Fenster müssen dabei den historischen Vorbildern entsprechen, zum Beispiel in Bezug auf Konstruktion, Material, Profilierung und Montageart. In einigen Fällen ist lediglich die Sanierung der alten Fenster erlaubt.
Auch wenn Ihr Altbau in der Umgebung denkmalgeschützter Gebäude steht, ist der Fenstereinbau unter Umständen geregelt, weshalb der Besuch der Denkmalbehörde vor Ort unbedingt empfehlenswert ist.
Fenstertausch vs. Tausch der Fensterscheiben
Bei Fenstern, die älter als 20 Jahre sind, lohnt sich meist der Komplett-Tausch aller Fenster, denn moderne Fenster können den Wärmeverlust um bis zu 50 Prozent oder mehr senken. Sind die Fenster jüngeren Baujahres, kann es schon reichen, die Scheiben durch Wärmeschutzgläser zu tauschen, um den U-Wert zu verringern. Eine Voraussetzung ist, dass die vorhandenen Rahmen und Beschläge in einem guten Zustand sind. Lassen Sie den Wärmedurchgangskoeffizienten am besten von einem spezialisierten Fachbetrieb prüfen und sich zu Ihren Möglichkeiten beim Fenstereinbau beraten.
Der Fachhändler Ihres Vertrauens kann Sie beraten, welche Fenster sich am besten für Ihre Bedürfnisse eignen. Zur Auswahl stehen unter anderem Kunststoff-, Holz- und Aluminiumfenster sowie Verbundstoffe aus Aluminium und Kunststoff oder Holz. Kunststofffenster sind in der Anschaffung meist preiswerter und pflegeleicht, wohingegen Aluminiumfenster in Bezug auf ihre Langlebigkeit überzeugen.
Auch heute wird beim Fenstertausch gerne Holz als Material eingesetzt, da es eine behagliche, wohnliche Atmosphäre schafft. Eine sinnvolle und pflegeleichte Variante ist die Kombination von Holz auf der Innenseite und Aluminium auf der Außenseite. Wichtig ist, dass Sie bei der Fensterauswahl auf gute Wärmedämmeigenschaften achten, die durch das Rahmenprofil und die Stärke der Fensterscheibe beeinflusst werden. Es gibt heute Isolier-, Wärmeschutz- oder Sonnenschutzglas, das je nach Anforderungen speziell beschichtet wird. Wärmeschutzglas entweder als Doppel- oder Dreifachverglasung gehört heute zum Standard.
Die Kosten für den Fenstertausch lassen sich erst abschätzen, wenn Sie sich für eine bestimmte Verglasung und Fensterart entschieden haben. Weitere wichtige Faktoren für einen Kostenvoranschlag beim Fenstereinbau sind unter anderem der Gebäudetyp, die Anzahl der auszutauschenden Fenster und das Baujahr Ihres Gebäudes.
Fenstereinbau im Überblick: So läuft die Montage ab
Wer seine Fenster erneuern möchte, sollte Montage und Fenstereinbau am besten Fachkräften überlassen. Denn unsachgemäßer Fenstereinbau kann Schäden verursachen, die der Hersteller nicht trägt, oder moderne Fenster in ihrer Funktionalität einschränken. Darüber hinaus gibt es bestimmte Vorschriften, die beachtet werden müssen: “Werden im Altbau mehr als 30 Prozent der Fenster getauscht, muss ein Lüftungskonzept erstellt werden”, erklärt Andreas Mettler, Geschäftsführer der Mettler GmbH. Grund dafür ist, dass moderne Fenster keine Luftzirkulation zulassen, solange sie geschlossen sind: Ohne Lüftungskonzept kann sich Schwitzwasser am Mauerwerk sammeln.
Die Lösung sind sogenannte Zwangsentlüfter, die dafür sorgen, dass feuchte Luft austritt, während die Wärme drinnen bleibt. Regelmäßiges und richtiges Lüften ist in Häusern mit neuen Fenstern dennoch sehr wichtig, gerade wenn Herd, Wasserkocher und Wäschetrockner gemeinsam daran arbeiten, die Wohnung in ein Tropenhaus zu verwandeln.
Mit dem richtigen Werkzeug und ausreichend Erfahrung, ist der Fenstereinbau eine schnelle und saubere Angelegenheit: Möbel und Boden werden vor dem Fenstertausch sorgfältig mit Decken und Folien geschützt. Anschließend werden Fensterflügel und -rahmen mit speziellem Werkzeug vorsichtig gelockert, bis sich der Rahmen des alten Fensters leicht abheben lässt. Bevor die Monteure neue Fenster einsetzen, entfernen sie gründlich alte Dichtungs- und Klebereste.
Sobald der neue Rahmen sitzt und ausgerichtet ist, wird er fixiert und mit Montageschaum abgedichtet. Der Schaum füllt die Hohlräume zwischen Mauerwerk und Rahmen und sorgt so für absolute Dichte. Auf der Innenseite wird zwischen Laibung und Fenster noch eine Dichtschnur verlegt, bis schließlich alle verbleibenden Fugen Innen und Außen mit einem Dichtstoff geschlossen werden. Fensterbauer arbeiten hier nach dem Prinzip „innen dichter als außen“.
Fenstertausch ohne Mauerarbeiten
Viele scheuen Aufwand und Kosten für den Fenstertausch und schieben das Projekt auf. Allerdings können neue Fenster heute sogar so eingebaut werden, dass weder Putz, Mauerwerk, Fensterbänke oder Tapeten in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei diesem speziellen Altbau-System werden die neuen Fenster direkt auf den alten Fensterrahmen aufgesetzt und fest damit verbunden.
Je nach Verfahren dauert der Fenstereinbau pro Fenster ungefähr eine Stunde bei einem Team von zwei bis drei Fensterbauern. Sie kümmern sich auch um die Entsorgung der alten Fenster, stellen im Vorfeld den U-Wert fest, beraten Sie hinsichtlich der Materialwahl und sorgen für einen sauberen Austausch. Mit den richtigen Partnern ist der schnell und ohne viel Aufwand zu schaffen. Wenden Sie sich bei Interesse gerne an unsere Fachkräfte in Leinfelden-Echterdingen und Stuttgart.