Auch dieses Jahr lädt die Polizei wieder zum bundesweiten Tag des Einbruchschutz ein, der im Sinne der polizeilichen Kriminalpravention jährlich am Tag der Umstellung auf die Winterzeit stattfindet. Wir haben schon einmal einige Tipps für Sie zusammengefasst, wie Sie den Einbruchschutz in Ihrem Zuhause verbessern:
1. Einbruchsichere Türen
Ein kräftiger Stoß mit der Schulter und die Tür fliegt auf: Tatsächlich sind auch heute noch viele Haus- und Wohnungstüren ohne den Einsatz von Einbruchswerkzeug leicht zu überwinden.
Um dies zu vermeiden, gibt es einbruchhemmende Türen, die nach DIN EN 1627 auf Herz und Nieren geprüft und in sechs Widerstandsklassen eingeteilt werden. Bei einer praxisgerechten Einbruchprüfung wird nachgewiesen, dass die Gesamtkonstruktion, bestehend aus Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag, keinen Schwachpunkt aufweist. Die Widerstandsklassen RC 2 und RC 3 (nach DIN EN 1627) bieten im privaten Bereich ausreichenden Einbruchschutz. Allerdings erreicht die Haustür nur im Zusammenspiel mit der Hauswand die entsprechende Widerstandsklasse – bitte lassen Sie dies vor dem Kauf von einer Fachfirma prüfen.
Bitte achten Sie darauf, dass auch Keller- und Nebeneingangstüren die Standards für einbruchhemmende Türen erfüllen, gerade sie verlocken sonst zum Einbruch.
Kostentipp: Mechanische Automatik-Mehrfachveriegelung
Beim Schließen der Tür fährt automatisch eine spezielle Kombination aus stabilen Fallbolzen und Schwenkriegeln aus, wodurch sich die Sicherheit erhöht. Statt die gesamte Tür zu erneuern, benötigen Sie für diese Maßnahme nur ein neues Schloss.
2. Einbruchsichere Fenster
Auch Fenster werden in die Widerstandsklassen RC 1-6 eingeteilt. Im Vorfeld wird mittels einer eingehenden Prüfung sichergestellt, dass die Gesamtkonstruktion perfekt ineinander greift (Rahmen, Beschlag und Verglasung). Denn vor allem Fenster, die 15 Jahre oder älter sind, Terrassen- oder Balkontüren können von Einbrechern mit meist einfachem Werkzeug aufgehebelt werden.
Tipp: Fenster, die häufig gekippt werden, z.B. im Keller oder Gäste-WC im Erdgeschoss, sollten zusätzlich mit einem Gitter geschützt werden. Achten Sie dabei auf die fachgerechte Befestigung und die Widerstandsklasse des Gitters.
Beim Einbau neuer Fenster sollten Sie für ausreichenden Einbruchschutz mindestens die Widerstandsklasse RC 2N mit abschließbaren Fenstergriffen wählen. Dann sind die Fenster bei einem durchschnittlichen Einbruchsrisiko im privaten Bereich ausreichend gegen Angriffe mit einfachen Werkzeugen geschützt. Einbruchhemmende Verglasung ist in den meisten Fällen nicht notwendig, da das Zerstören der Scheibe einerseits zu laut ist und andererseits eine größere Verletzungsgefahr für den Einbrecher besteht (Mehr lesen: Einbruchsichere Fenster: beruhigt in den Urlaub starten).
3. Einbruchsichere Rollläden?
Eine deutliche, einbruchhemmende Wirkung erzielen nur spezielle Sicherheitsrollläden in den Widerstandsklassen RC 1-6, deren Einbau sich in Einzelfällen lohnt.
Tagsüber herabgelassene Rollläden sind eher ein Risikofaktor, da sie Einbrechern Ihre Abwesenheit signalisieren. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass Sie Ihr Haus zum Beispiel im Urlaub wirkungsvoll schützen können, indem Sie Ihre Anwesenheit simulieren.
Fachgerechter Einbau für mehr Einbruchschutz
Wir können Ihnen nach Einbau eine Montagebescheinigung ausstellen, die bestätigt, dass die geprüften Einbauten fachgerecht und den Anweisungen des Herstellers entsprechend montiert wurden. So können Sie sicher sein, dass einbruchhemmende Bauteile auch ihren Zweck erfüllen.
4. Anwesenheitssimulation
Achten Sie darauf, dass Ihr Haus bewohnt aussieht, wenn Sie für längere Zeit verreisen:
- Sorgen Sie dafür, dass Rollläden und Vorhänge nicht rund um die Uhr geschlossen bleiben, zum Beispiel indem Sie Ihre Nachbarn um Hilfe bitten oder Smart-Home-Lösungen nutzen (Mehr lesen: Smart Home: Das kann das Haus von morgen).
- Über Zeitschaltuhren können Licht oder Radio in einzelnen Räumen phasenweise an- und abgeschaltet werden. So wirkt Ihr Haus für Außenstehende auch während Ihrer Abwesenheit bewohnt.
- Wenn Sie längere Zeit unterwegs sind, können Sie Nachbarn oder Freunde bitten, Ihren Briefkasten zu leeren.
- Auch Ihr Rasen kann Aufschluss über Ihre Abwesenheit geben. Lassen Sie ihn nach Möglichkeit von einem Externen bewässern und mähen.
- Eine sichtbar angebrachte Alarmanlage, Kameras zur Videoüberwachung oder Bewegungsmelder können Einbrecher abschrecken. Achten Sie darauf, dass sie von außen sichtbar angebracht werden.
5. Allgemeine Tipps für mehr Einbruchschutz
- Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren, wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung verlassen.
- Lassen Sie leicht erreichbare Fenster nicht auf Kipp, wenn Sie nicht da sind.
- Rollläden sollten tagsüber geöffnet sein. Sonst signalisieren sie Ihre Abwesenheit und könnten Einbrecher aufmerksam machen.
- Schließen Sie Ihre Tür(en) immer zweifach ab, auch wenn Sie nur kurz weg sind.
- Hinterlegen Sie einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder Freunden. Die meisten Verstecke werden von Einbrechern entdeckt.
- Sie haben Ihren Schlüssel verloren? Dann lassen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den Schließzylinder austauschen.
- Seien Sie aufmerksam, wenn Sie Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück sehen.
- Verräumen Sie mögliche Hilfsmittel für Einbrecher, zum Beispiel Leitern oder Gartenmöbel.
- Nutzen Sie die Sozialen Medien bewusst: Wenn Sie teure Einrichtungsgegenstände oder Ihre Urlaubstermine posten, kann das auch Einbrecher aufmerksam machen.
Mehr Einbruchschutz gewünscht?
Auch bestehende Fenster oder Türen lassen sich nachrüsten, sodass sie etwas mehr Einbruchschutz bieten. Möglich sind z.B. Sicherheitsfolien über dem Glas oder einbruchhemmende Verriegelungen und Beschläge.
Wenn Sie unsicher sind, welche Maßnahmen zum Einbruchschutz sich für Sie eignen, beraten wir Sie gerne persönlich zu aktueller Sicherungstechnik, einbruchhemmenden Türen und Fenstern, Alarmanlagen, Rollläden und Gittern.